Neuer Vorstand, neue Aufgaben

Nachricht Schwanewede, 07. Februar 2025
Der Kirchbauverein unterstützt den Erhalt der Kirche und des Küsterhauses. Foto: Gabriela Keller

In den vergangenen zehn Jahren ruhten die Aktivitäten des Kirchbauvereins Schwanewede weitgehend. Doch nun gibt es einen neuen Vorstand und neue Aufgaben.

Der evangelisch-lutherische Kirchbauverein Schwanewede startet neu durch. Es gibt einen neuen Vorstand und neue Aufgaben. Außerdem will der Verein stärker an die Öffentlichkeit gehen, um mehr Unterstützer zu gewinnen. Für März ist ein Tag der offenen Tür geplant.

Der 1981 auf Initiative des damaligen Pastors Karl Greving gegründete Kirchbauverein hat sich zum Ziel gesetzt, die Kirchengemeinde Schwanewede beim Erhalt ihrer kirchlichen Gebäude zu unterstützen. Im Mittelpunkt standen und stehen dabei die St.-Johannes-Kirche und das benachbarte Küsterhaus. In der Vergangenheit haben sich die Mitglieder an zwei große Kirchensanierungen und der Komplettrenovierung des vom Abriss bedrohten Küsterhauses maßgeblich beteiligt. Nicht nur finanziell, sondern auch durch Arbeitskraft.

Nach der letzten Gotteshaus-Sanierung im Jahr 2013 ruhte das Vereinsleben aber weitgehend. "Es standen keine großen Projekte an", sagt Karl Greving, der heute Schriftführer im Vorstand ist. Doch nun ist der Verein aus seinem Schlummerschlaf erwacht, denn es gibt wieder etwas zu tun. Akuten Handlungsbedarf sieht der Verein beim Küsterhaus. Dort hat sich laut Gerhard von Rahden mit den Jahren einiges an Reparaturbedarf angesammelt. Der 63-jährige Geschäftsführer eines Schwaneweder Wohnungsbauunternehmens ist neuer Vorsitzender des Kirchbauvereins. Von Rahden listet auf: Das Reetdach sei schadhaft und müsse dringend saniert werden; die Heizungsanlage sei mit über 20 Jahren veraltet; die WC-Anlage müsse erneuert werden; der Beamer sei defekt.

Von Rahden sagt, dass der Kirchenvorstand den Auftrag für ein neues Reetdach schon erteilt und die Landeskirche bereits Mittel bewilligt habe. Dass mit rund 15.000 Euro Kosten kalkuliert werde. "Als Kirchbauverein wollen wir 1000 Euro für die Dachsanierung beisteuern."

Zuständig für die Unterhaltung von Küsterhaus und auch Kirche sei die Landeskirche, betont der Vereinschef. Doch wegen der rückläufigen Mitgliederzahlen der Schwaneweder Kirchengemeinde fließe von dort weniger Geld als früher. Auch die Einkünfte durch Vermietung des Küsterhauses reichten nicht aus, um die Kosten zu decken. Der Kirchbauverein versuche, so weit wie möglich durch Zuschüsse aus Vereinsmitteln und Spenden bei der Finanzierung mitzuhelfen.

Bei seinem Engagement geht es dem Verein nicht nur darum, die 1761 erbaute Kirche und das 1790 errichtete Küsterhaus, das einst die Dorfschule beherbergte, für kirchliche Zwecke zu erhalten. Das Gebäudeensemble sei auch ein Wahrzeichen des Ortes, das Vergangenheit und Gegenwart verbinde. Und zudem Bürgern auch außerhalb des Gemeindelebens offenstehe.

Im Gotteshaus finden Konzerte statt. Das Küsterhaus kann für Familienfeiern, Vereinssitzungen, Neujahrsempfänge oder andere Veranstaltungen genutzt werden. Hauptnutzer sei derzeit die Gemeinde Schwanewede, der das Gebäude als Standesamt zur Verfügung steht. "Das Fachwerkhaus funktioniert wie ein kleines Dorfgemeinschaftshaus und ist aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken", heißt es vonseiten des Vereins.

Um den Kirchbauverein und sein Engagement wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen, plant der Vorstand einen Tag der offenen Tür am 29. März. "Der Kirchbauverein ist im Ort nicht mehr tief verankert, vor allem nicht bei Jüngeren. Mit dem Tag der offenen Tür wollen wir auf uns aufmerksam machen", sagt Gerhard von Rahden. Der Vorstand hofft, auch mit Blick auf die anstehenden Aufgaben, dadurch neue Mitglieder und Sponsoren zu gewinnen. Aktuell hat der Verein 64 Mitglieder, in besten Zeiten Mitte der 1980er-Jahre zählte er 130.

Auch Küsterhaus und Kirche sowie die Friedhofskapelle werden beim Tag der offenen Tür den Besuchern vorgestellt. Vereinschef von Rahden hat festgestellt: Viele Neubürger wissen gar nicht, dass das Küsterhaus auch für Familienfeiern gebucht werden kann. "Wir wollen die Tür aufmachen und dazu einladen: Kommt' rein und seht euch um. Wenn wir es dadurch schaffen, das Küsterhaus als Veranstaltungsort bekannter zu machen, wäre das schon ein Riesengewinn."

Gerhard von Rahden und Karl Greving mit einem Plakat für den geplanten Tag der offenen Tür. Foto: Gabriela Keller