Osterholzer Tafel und DRK-Shop ziehen um

Pressemitteilung Osterholz-Scharmbeck, 20. August 2024

Aus beiden Angeboten entsteht ein gemeinsames Projekt in der Stadtmitte

Patrick Grotheer, Jutta Rühlemann und Lotta Kohlmann vor dem künftigen Domizil des DRK-Shops. Auf der Rückseite zieht die Tafel ein.

Aus beiden Angeboten entsteht ein gemeinsames Projekt in der Stadtmitte

Im Herbst dieses Jahres werden die Osterholzer Tafel und der DRK-Shop in ein gemeinsames Gebäude umziehen. Für den DRK-Shop, Träger ist das Deutscher Rote Kreuz (DRK), geht es nur ein paar Häuser weiter, die Osterholzer Tafel, Träger ist das Diakonische Werk im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck, schließt den zu klein gewordenen Standort im Gästehaus in der Loger Straße. Gemeinsames Ziel ist die Kirchenstraße 13 in Osterholz-Scharmbeck. 

Der Second-Hand-Shop des DRK-Kreisverbandes wird das Ladenlokal des bisherigen „Schuhkartons“ im vorderen Bereich übernehmen und dort künftig gute Bekleidung aus zweiter Hand präsentieren. Die Tafel wird im hinteren Bereich, einer ehemaligen Spielothek, ihr neues Domizil errichten. „Der Umzug ist ein gemeinsames Projekt, um sich in bester Weise zu ergänzen“, fassten Superintendentin Jutta Rühlemann und Patrick Grotheer, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes die Entscheidung zusammen. Der DRK-Shop verfügt künftig über 125 Quadratmeter Verkaufsfläche und bekommt einen Lagerraum dazu. Grotheer: „Unser Shop ist für jedermann geöffnet. Wir sind ein soziales Kaufhaus, auch für Leute, die auf Nachhaltigkeit achten, unsere Ware wird vor Verkauf vernünftig aufbereitet.“ Der jetzige DRK-Shop liegt seit Juni 2021 gleich neben der Kirche und war als Zwischennutzung gedacht. Bekannt ist der Shop vielen als Kleiderkammer, die jahrzehntelang in der Bördestraße beheimatet war.

Große Umzugsfreude herrscht bei Lotta Kohlmann, Kirchenkreissozialarbeiterin im Diakonischen Werk, vor: „Unsere Tafel in der Loger Straße ist einfach nicht mehr zeitgemäß, es ist dort sehr beengt. Wir bekommen bald viel mehr Raum, und dass nicht nur für die Kunden der Tafel, sondern auch für die vielen Ehrenamtlichen.“ 

Etwa 200 Haushalte nutzen wöchentlich die Tafel, was ungefähr 700 Leute entspricht. Dazu kommen fünfzig Ehrenamtliche, die rund um die Ausgabe tätig sind. Die Zahlen sind stetig gestiegen. Vor fünf Jahren nahmen circa 100 Haushalte das Angebot an. Einen sprunghaften Anstieg gab es mit dem Ukrainekonflikt. Kohlmann: „Derzeit geben wir Zeiten vor, damit niemand länger warten muss. In Zukunft wollen wir eine angenehme Wartezeit schaffen, und das in der Stadtmitte, nicht am Rand.“ Bereits heute kommen viele Leute schon eine Stunde vor ihrem Termin, zum Klönen und um andere Menschen zu treffen. Rühlemann: „Menschen treffen Menschen. Gespräche sind wichtig. Mit der zukünftigen Kombination gibt es einige Möglichkeiten, um in Kontakt zu gehen.“ 

In der Loger Straße musste der Außenbereich mitbenutzt werden, um an den Öffnungstagen das Angebot aufzuzeigen und auszugeben. Im neuen Domizil gibt es einen Kühlraum und Tiefkühlzellen im Gebäude. Lebensmittel kommen jeden Tag in der Woche, manche Fahrten gehen bis nach Bremerhaven. Jeden Tag sind Ehrenamtliche für die Tafel tätig. 

Rühlemann: „Für das neue Gebäude haben wir einen regulären Mietvertrag geschlossen. Die Stadt beteiligt sich weiterhin beträchtlich, auch am neuen Ort. Die Kühlfahrzeuge sind spendenfinanziert, die Ausstattung und die Ware selbst sind Spenden. Zukünftig sind hier fast 100 Ehrenamtliche Menschen an einem Ort. Das ist großartig für die Stadt Osterholz-Scharmbeck.“ Für Rühlemann liegen Tafel und Shop demnächst am richtigen Platz, direkt am Brigitte-Escherhausen-Platz: „Es ist kein besserer Platz vorstellbar. Brigitte Escherhausen würde sich richtig freuen, sie war sozial sehr engagiert.“

Los gehen soll es hoffentlich schon im November für die Tafel. In der Umzugswoche wird die Osterholzer Tafel wohl geschlossen bleiben, allerdings soll es eine Art der Unterstützung geben, damit das Angebot nicht komplett wegfällt. Rühlemann erinnert in diesem Zusammenhang, dass die Tafel keinesfalls Vollverpflegung bietet, allenfalls zu einem sehr günstigen Preis zusätzliche Lebensmittel feilbietet. Gestartet war die Tafel seinerzeit, damit keine Lebensmittel verschwendet werden, heute hat sie einen ganz anderen Charakter und demnächst mit Entwicklungspotential und viel mehr Platz. Auch auf die neue Nachbarschaft freuen sich die neuen Mieter. „Wir werden einladen und uns vorstellen,“ versprechen Rühlemann, Kohlmann und Grotheer und sind überzeugt: „Wir sind ein guter Nachbar.“

Begeistert zeigt sich Lotta Kohlmann über das Engagement der Ehrenamtlichen, die sich ausnahmslos über den Umzug und neue Kontakte freuen. Einige sind bereits doppelt tätig, einmal für den Shop und einmal für die Tafel. Kohlmann: „Hier gibt es dann einen wunderbaren Synergieeffekt.“ Ein Mitarbeiter der Tafel hat eine Online-Spendenmöglichkeit (gofund.me/4547d36) eingerichtet, so dass jeder helfen kann. Willkommen sind auch weitere Ehrenamtliche in beiden Einrichtungen.