Kirchenkreissynode kommt zur letzten Sitzung ihrer Amtszeit zusammen

Nachricht Osterholz-Scharmbeck, 12. Dezember 2024

Zeit zurückzublicken – im Gespräch mit Heike Schumacher, Detlef Schobeß und Anke Kister

Am Freitag kommt die Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck zur letzten Sitzung der aktuellen Amtszeit im Hamme-Forum in Ritterhude zusammen. Gestartet waren die Frauen und Männer im Januar 2019, damals noch unter dem Namen Kirchenkreistag. Der Auftakt fand als Ideenbörse mit rund 60 verschiedenen Themen in Bad Bederkesa statt. Vernetzung und Kommunikation erklärte man zu den größten Themen. Zur Vorsitzenden wurde Heike Schumacher und zum Vertreter Detlef Schobeß gewählt. Deren Beisitzer wurden Pastorin Birgit Spörl, Anke Kister und Jens Garbade. Diese fünf bilden den Synodalvorstand, der die Sitzungen des Gremiums vorbereitet. Solch ein Auftaktwochenende in Bad Bederkesa gab es zum ersten Mal. Schobeß: „Zwei Drittel der Mitglieder waren neu und da war das Kennenlernen so wichtig wie das Auseinandersetzen mit den Aufgaben.“ Kister ergänzt: „Das war ein Supereinstieg für alle.“

Rückblickend waren der geplante Bau des Kirchenzentrums und Corona die Themen, die neben den Finanz- und Stellenplänen, die ja ständig den Weg auf die Tagesordnung schaffen, für den größten Gesprächsstoff sorgten. Schumacher: „Plötzlich stand die Frage im Raum: Ist die Kirche systemrelevant? Sind wir systemrelevant? Corona war schlimm für kirchliche Zusammenkünfte. Die Menschen erwarten Trost und Hilfe von der Kirche, und wir müssen die Türen schließen. Das war kaum tragbar, wir haben immer offene Türen und konnten dies nicht leben.“ 

Die Planungen zur Gründung des Kirchenzentrums starteten 2019 und erforderten viel Zeit und viel Arbeit. Zwei Jahre später gab es großartige Entwürfe im hochbaulichen Wettbewerb, Finanzierungspläne wurden erarbeitet und weitere zwei Jahre später musste das Projekt beendet werden. Schumacher: „Das war ein wichtiger Prozess, der viel Enttäuschung und Trauer gebracht hat. Es ist nachvollziehbar, aber schade. Der Bau hat uns viele Jahre beschäftigt, es gab etliche Workshops. Am Ende muss man festhalten, dass die Sache nicht finanzierbar war und wir verantwortungsbewusst handeln müssen.“

Schobeß erinnert sich gerne an die Zukunftssynode mit dem Kirchenkreisjugenddienst. Hier wurden einige Thesen aufgestellt und zur Diskussion gestellt: Der einzige Grund, zur Kirche zu gehen, sei: „Das gehört sich so.“ Oder: Kirche 2021 - Übergang gestalten oder Untergang verwalten? Diskutiert wurde auch: Von der „Bewahrung der Schöpfung“ zu predigen, ist der einzige Beitrag der Kirche zum Klimaschutz. Und: Zu alt für Teamer, zu jung für den Seniorenkreis. Schobeß: „Das war sehr wichtig. Die Jugendlichen haben uns genötigt, über andere Dinge zu sprechen. Ich habe großen Respekt vor den Jugendlichen, die sich richtig gut durchgesetzt haben. Es war ein wenig provokant, aber man müsste noch einmal eine gemeinsame Synode machen, um zu sehen, was noch gilt.“

Der Klimaschutz wurde mit aufgenommen und ist nun auf jeder Sitzung präsent. Gebäudemanagement und Gebäudebedarfspläne, die erstmals erstellt wurden, werden die Synode weiter beschäftigen. Schumacher: „Wir sind eine abnehmende Gemeinschaft. Wir haben zu viele und zu große Gebäude.“ Weiter beschäftigen wird sich die Synode auch mit Verwaltungsaufgaben. Bereits 2021 hatte man wie andere Kreise auch einen Antrag auf Verwaltungsvereinfachung gestellt, um den Aufwand hier nachhaltig zu reduzieren. Kister: „Die Arbeiten fürs Gemeindebüro werden immer umfangreicher. Aufgaben kommen hinzu, um insbesondere die Pfarrämter zu entlasten.“ Getan hat sich hier wenig. Ein wenig Abhilfe verspricht man sich von der Vernetzung der Büros und der Digitalisierung. Schumacher: „Der Klimaschutz bleibt ein Thema und bei der Gebäudestruktur müssen wir die Finanzen im Auge behalten. Das alles ist wichtig, aber nicht unser Hauptauftrag. Wir dürfen auch unseren Daseinszweck nicht aus den Augen verlieren.“

Themen gibt es also genug, weitere Anregungen werden kommen und damit auch weitere Arbeit für den Vorstand, der die Themen für die Synode aufbereitet und versucht so vorzustellen, dass jeder Teilnehmer die Sachlage versteht und wiedergeben kann. Schobeß: „Das ist uns bisher immer gut gelungen. Wir haben ein gutes Gesprächsklima und ergebnisoffene Diskussionen.“ Das Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Kister: „Hier wollen wir ein klares Bewusstsein schaffen und für das Thema sensibilisieren.“ Der neuen Synode stellen sich dann die Neubesetzung der Superintendentur und der Umbau des Hauses der Kirche.