Grasberg, Worpswede und Hüttenbusch bilden ab Januar eine Gesamtkirchengemeinde. Die Eigenständigkeit der Gemeinden bleibt erhalten, die Zusammenarbeit wird erweitert.
Die Kirchengemeinden Grasberg, Worpswede und Hüttenbusch werden zum 1. Januar zur "Gesamtkirchengemeinde an Hamme und Wörpe" zusammengeschlossen. Dabei handele es sich aber keineswegs um eine Fusion, sagt der Worpsweder Pastor Jörn Contag. Die drei Kirchengemeinden bleiben eigenständig. Für die Menschen bleibe weitestgehend alles beim Alten. "Im Hintergrund ändert sich die Zusammenarbeit, damit sich vor Ort nicht viel ändert", sagt der Pastor. Und auch Claus Peter Oehlmann vom Kirchenvorstand Grasberg betont: "Die Arbeit mit Menschen und für Menschen vor Ort findet weiter in der Ortskirche statt."
Die Gemeinden arbeiten bereits seit vielen Jahren auf unterschiedlichen Gebieten zusammen, sagt Pastor Contag. Sei es in der Redaktion des Gemeindebriefs, in der Posaunenarbeit, bei den Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit oder in der Abstimmung der gottesdienstlichen Angebote. "Wir bilden nun eine vierte Körperschaft, die zentrale Aufgaben übernimmt, die wir künftig in der Region haben", so der Pastor. Dazu gehören ihm zufolge die Entwicklung der Gemeindehäuser, aber auch die Personalführung und -entwicklung. "Die Bildung einer Gesamtkirchengemeinde gibt uns organisatorisch die Möglichkeit, die gute Zusammenarbeit fortzuführen und in wesentlichen Punkten zu erweitern", sagt Contag
So seien alle 25 hauptamtlich beschäftigten Mitarbeiter ab Januar bei der Gesamtkirchengemeinde angestellt. Laut Contag, ändere sich mit der Zusammenlegung für sie genauso wenig wie für die Gemeindeglieder, wie die Kirche ihre Mitglieder nennt. "Die Gesichter in den Gemeindebüros bleiben dieselben." Idealerweise werden die Öffnungszeiten der Gemeindebüros besser aufeinander angestimmt. Schon jetzt gebe es die Möglichkeit, in Worpswede auch Bescheinigungen aus Grasberg zu erhalten und umgekehrt. Auch an den Gottesdiensten werde nicht gerüttelt. Weiterhin sei das Ziel, jeden Sonntag sowohl in Grasberg als auch in Worpswede Gottesdienste zu feiern, alle 14 Tage auch in Hüttenbusch.
NEUER KIRCHENVORSTAND
Die bisherigen Ortskirchenvorstände bleiben bestehen, es wird aber ein Vorstand für die Gesamtkirchengemeinde gewählt, der sich aus jeweils zwei Personen aus den Ortsgemeinden, den Pastoren Jörn Contag und Lena Helmers, der Nachfolgerin des Grasberger Pastors Thomas Riesebeck, sowie weiteren berufenen Mitgliedern zusammensetzt. Die Wahl soll Claus Peter Oehlmann zufolge Anfang Januar stattfinden.
Der Grund für die Bildung einer Gesamtkirchengemeinde liegt Contag zufolge in den sinkenden Mitgliederzahlen und den damit einhergehenden rückläufigen Kirchensteuereinnahmen. Zählte die Region 2021 noch 9363 Gemeindeglieder, sind es in diesem Jahr nur noch 8508. Die meisten Mitglieder zählt Grasberg mit 4217, gefolgt von Worpswede mit 3401, in Hüttenbusch sind 890 Menschen in der Kirche. Zudem sei es immer schwieriger, Haupt- und Ehrenamtliche für eine Mitarbeit in den Kirchengemeinden zu begeistern. "Um alle Gemeinden gut in die Zukunft zu führen, müssen wir unsere Kräfte und Kompetenzen bündeln", sagt Contag.
Um die Gemeindeglieder über die Aufgaben der Gesamtkirchengemeinde zu informieren, laden die Verantwortlichen zu Gemeindeversammlungen ein. Die Gemeindeversammlung in Grasberg ist für Dienstag, 19. November, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus an der Speckmannstraße 40 angesetzt. In Worpswede findet das Treffen am Donnerstag, 21. November, um 18.30 Uhr in der Zionskirche statt, und in Hüttenbusch beginnt der Infoabend am Freitag, 22. November, um 18 Uhr im Gemeindehaus der Kirchengemeinde. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Gründungsgottesdienst zur „Gesamtkirchengemeinde an Hamme und Wörpe“ soll am Sonntag, 19. Januar, um 10 Uhr in der Hüttenbuscher Kirche gefeiert werden. Der Gottesdienst wird von den Posaunenchören der Region unter der Leitung von Landesposaunenwart Reinhard Gramm begleitet. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, bei einem Empfang miteinander ins Gespräch zu kommen.
Von Sandra Bischoff