Aus Wallhöfen berichten Elfie Gantzkow und Bärbel Fritz
„Die Arbeit im Kirchenvorstand hat mir total Spaß gemacht, obwohl es eine Menge an Arbeit war. Ich habe wahnsinnig viel gelernt in der Zeit.“ Elfie Gantzkow berichtet von ihrer Zeit im Kirchenvorstand der Wallhöfener Kirche und wer sich mit ihr unterhält, dem ist klar: Das sind keine Phrasen. Deutlich ist herauszuhören, Elfie Gantzkow ist begeistert und das schon 18 Jahre lang. Elfie Gantzkow hat wie viele andere Menschen Verantwortung übernommen und ihre Kirche mitgestaltet und auch geprägt.
Nun soll mit einem Alter von 70 Jahren Schluss sein. Elfie Gantzkow: „Jetzt ist gut.“ Zur kommenden Kirchenvorstandswahl im März 2024 sucht die Evangelische Kirche nicht nur in Wallhöfen Menschen wie Elfie Gantzkow, Menschen, die für das eintreten, wofür ihr Herz schlägt. Da gibt es eine Vielzahl von Projekten, Elfie Gantzkow vergleicht die Arbeit gerne mit der Tätigkeit eines Bürgermeisters einer Kommune. Da ist für jeden etwas dabei. Das Herz von Elfie Gantzkow schlug insbesondere für den Besuchsdienst und für die Mitarbeit in der Diakonie, dafür ist sie immer eingestiegen und auch heute noch zuständig.
Elfie Gantzkow hat schon immer Verbindungen zur Kirche. Schon als Jugendliche im Schwarzwald ist sie im Mädchenjugendkreis aktiv und leitete diesen. Später war sie dann mehr bei den Militärgemeinden als bei den Kirchengemeinden, was dem Beruf ihres Mannes geschuldet war, wie auch ein ständiges Umziehen. Mit dem Umzug nach Wallhöfen ist sie als Kirchgängerin dem damaligen Pastor Wolfgang Starke aufgefallen. Die Frage nach einer Mitarbeit im Kirchenvorstand konnte sie schnell bejahen, mittlerweile war klar, dass die Familie in Wallhöfen bleibt.
Als Zugezogene war es nicht so einfach, die meisten Stimmen bekamen die im Dorf bekannten Leute. Als Nachrückerin war Elfie Gantzkow nicht stimmberechtigt, aber arbeitete schon gerne mit und machte unter anderem beim Kirchendienst mit. Auch bei der nächsten Wahl reichten die Stimmen nicht aus, aber Elfie Gantzkow wurde in den Kirchenvorstand berufen und zur Halbzeit übernahm sie dann gar den stellvertretenden Vorsitz. 2018 bekam Gantzkow die meisten Stimmen und übernahm auch den Vorsitz.
Sie bekam Zeit in den Job hineinzuwachsen: „Ich bin oft zu Karin Frerks gefahren, habe bei Uwe Bokelmann oder Wolfgang Starke angerufen, habe mir Unterlagen erklären lassen und gefragt, was ich da machen muss. Uwe war 45 Jahre im Kirchenvorstand. Da geht jede Menge Wissen verloren.“ Gelernt hat sie jede Menge. Elfie Gantzkow: „Sitzungen leiten. Protokolle schreiben. Ich kann Bauaufsicht machen. Als Vorsitzende bist du für alle Belange zuständig. Man muss Haushaltspläne lesen können und Rechnungen freigeben.“ Froh war sie über die Gründung des Kindertagesstättenverbandes, was die Arbeit rund um die Kitas erheblich vereinfachte.
Seit nicht ganz zwei Jahren ist Bärbel Fritz im Kirchenvorstand von Wallhöfen dabei. Sie übernahm im Dezember 2021 den Job von Hinni Thäle. Fritz ist wie Gantzkow zugezogen. 2008 zog es sie aus Rheinland-Pfalz nach Wallhöfen. Seit 2010 macht Bärbel Fritz aktiv in der Kinderkirche mit und das soll auch so bleiben. Ihr gefällt es dort. Sie macht im Falle der Wahl weiter: „Ich kann noch ein paar Jahre machen, die Kinder sind nicht mehr so klein und meine Familie steht dahinter.“ Bärbel Fritz arbeitet gerne im Kirchendienst: „Dazu gehören Ankündigungen und Lesungen. Ich sammle die Kollekte ein und helfe beim Gottesdienst. Ich höre, lerne und nehme alles mit.“ Gantzkow lobt: „Bärbel ist sehr schnell selbstständig geworden.“
Gantzkow und Fritz wünschen sich neue Leute im Kirchenvorstand, die Lust haben beim Kirchendienst mitzumachen, da hapert es manches Mal. Fritz ist davon begeistert und äußert spontan: „Christina macht so tolle Gottesdienste. Die Leute sollten ruhig mal wieder in die Kirche gehen und gucken, ob es für sie was bringt.“
Im Idealfall sollten es sechs Leute im Wallhöfener Kirchenvorstand sein, gemischt in den Geschlechtern, alteingesessene und Zugezogene. Dann ließe es sich gut in Zweierteams arbeiten. Von der Arbeit, die hier aufgezählt wurde, dürfe man sich nicht erschrecken lassen. „Als Vorsitzende sei der Aufwand deutlich umfangreicher als der eines ´normalen Mitglieds`“, gibt Gantzkow zu.