Wie mehrere Spender bedürftigen Menschen ein Weihnachtsessen bescheren
OSTERHOLZ-SCHARMBECK. Alles fing mit einer Spende über 400 Euro an, die Gisela und Ralf Eisenmenger für die Osterholzer Tafel geben wollten. Das Ehepaar gibt seit Jahren jedes Jahr um die Weihnachtszeit größere Summen für wohltätige Zwecke aus. „Wir schwelgen nicht im Reichtum, aber das, was wir haben, wollen wir gern teilen“, ist das Credo der über 80-jährigen Osterholz-Scharmbecker. Ein Glücksfall für Angelika Meurer-Schaffenberg: „Ich wollte den Tafelkundinnen und Kunden so gerne zu Weihnachten ein schönes Essen verschaffen und fragte mich, woher ich das Geld nehmen sollte“, berichtet die Kirchenkreissozialarbeiterin. Sie ist im Diakonischen Werk des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises für die Logistik der Tafel verantwortlich.
Mit den 400 Euro des Ehepaares war ein Anfang gemacht. Da kam der Anruf aus dem Osterholzer Anzeiger. Mitarbeitende wollten 100 Euro spenden, die sie ansonsten in ein Geschenk an die Geschäftsführung investiert hätten. Da waren es schon 500 Euro. Das ermutigte die Sozialarbeiterin, in der Fleischerei Ilchmann nachzufragen, ob das Unternehmen sich in der Lage sähe, 300 Essen in Dosen kurzfristig zu liefern.
Nach kurzer Rücksprache mit Ehefrau Anja entschied John Ilchmann: „Wir kriegen das hin. Trotz Weihnachtsgeschäft und wenig Personal.“ Er krempelte selbst die Ärmel hoch und begann die Einkochprozedur. Ihm sei es wichtig, Menschen, denen es nicht so gut gehe, eine Freude zu bereiten. Fehlten nur noch die nötigen Tantiemen, um 300 Portionen angemessen bezahlen zu können. Da kam der inzwischen schon fast traditionelle Anruf von Harald Maack bei Angelika Meurer-Schaffenberg gerade recht: „Ich möchte gerne 1.000 Euro spenden.“ Der Schauspieler und Anderland-Botschafter unterstützt die Osterholzer Tafel seit einigen Monaten auch im Fahrerteam, so dass der Spendenzweck noch einen besonderen Bezug hat.
Maack betont, er findet es wichtig, dass auch Menschen in Einzelinitiative dazu beitrügen, Not in unserer Gesellschaft zu lindern. Die Kundinnen und Kunden der Osterholzer Tafel werden zu würdigen wissen, sind sich die Beteiligten sicher, wenn sie in der Woche vor Weihnachten das seltene Vergnügen einer hochwertigen Fleischmahlzeit haben. Übrigens: Es gibt auch vegetarische Bockwurst.