Vivienne Hemme teilt ihren Lieblingsplatz mit Enten

Pressemitteilung Osterholz-Scharmbeck, 29. November 2023
Die neue Jugenddiakonin der Region Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude, Vivienne Hemme, möchte zeigen, dass Kirche etwas Besonderes sein kann und dass Kinder und Jugendliche akzeptiert werden, wie sie sind. Foto: Christian Kosak

Vivienne Hemme ist neue Jugenddiakonin für Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude. Ihr Lieblingsplatz liegt mitten in der Kreisstadt – und doch am Wasser.

Vivienne Hemmes Lieblingsplatz ist nur wenige Meter von ihrem Büro entfernt – es ist der kleine Teich am Marktplatz von Osterholz-Scharmbeck. Wenn auch noch die Enten dort schwimmen und gründeln, ist Vivienne Hemmes Glück vollkommen. Dafür muss die 23-Jährige nur aus ihrem Fenster schauen, denn ihr Büro befindet sich im Gemeindehaus von St. Willehadi. Vivienne Hemme ist die neue Diakonin der Region Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude. „Ich mag immer Wasser und auch die Enten dort. Beides beobachte ich gerne“, sagt sie.

Dass sie ausgerechnet hier gelandet ist, ist für sie und die Region ein Glücksfall. Vivienne Hemme absolvierte ihr Anerkennungsjahr als Sozialarbeiterin und Diakonin von September 2022 bis diesen August beim Kirchenkreisjugenddienst. Sie sei auf ein junges Team gestoßen, in das sie sich sofort habe einfügen können. Dies gelte im Übrigen auch für die Pastoren. „Die Kinder- und Jugendarbeit war schon sehr lebendig. Ich hatte das Gefühl, ich muss hier nichts Totes wiederbeleben“, sagt Vivienne Hemme mit einem verschmitzten Lächeln. Heißt: Sie habe mit ihrer Arbeit auf vorhandene Strukturen aufbauen können. Und: „Es ist sinnvoll, die Menschen vor Ort zu kennen.“

MODERNE KINDER- UND JUGENDARBEIT

Die Grundlagen für eine moderne Kinder- und Jugendarbeit, wie sie sich die Diakonin vorstellt, dürften damit gelegt sein. Ihr Ziel sei es, auf die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und ihrer Familien einzugehen. Vivienne Hemme möchte nach eigenen Worten „auch Menschen begeistern, die nicht zur Kirche kommen“. Dass sie der Institution immer öfter den Rücken kehren, hat sich vor allem im vergangenen Jahr gezeigt. Bundesweit traten 380.000 Menschen aus der Kirche aus – so viele wie noch nie seit Bestehen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Für die Diakonin ist es kein Wunder. „Kirche kann manchmal leider auch altbacken sein und zeigt auch öfter mal, wie es nicht geht.“, sagt sie. Mit ihrer Meinung ist die 23-Jährige nicht alleine. Dabei geht es auch anders. Gegen das weitverbreitete Image setzt Vivienne Hemme so etwas wie eine Charmeoffensive. Sie möchte zeigen, dass Kirche etwas Besonderes sein kann und dass Kinder und Jugendliche akzeptiert werden, wie sie sind. „Wir haben Ressourcen für sozial-diakonische Arbeit“, ist Vivienne Hemme überzeugt.

Ein konkretes Beispiel hat sie parat: die Kinderferienkirche aus dem Jahr 2022. Fünf Wochen lang gab es Angebote an unterschiedlichen Orten. Der Zuspruch sei riesig gewesen. Dafür gibt es laut Vivienne Hemme vor allem zwei Gründe. Zuerst sei die Kinderferienkirche niedrigschwellig. Zwar hatten sich die Kinder anmelden müssen und es kostete etwas Geld. Aber die Betreuung der Mädchen und Jungen war während er Arbeitszeit der Eltern gesichert. Grund Nummer zwei sieht sie in der breit gestreuten Werbung. Jeder, so schien es, habe es irgendwie mitbekommen. Für die Diakonin ist es der beste Beweis dafür, dass Kirche die Menschen doch erreichen kann.

MEHR ALS EIN BERUF

Wenn Kinder, Jugendliche und ihre Familien Spaß haben und merken, dass sie gesehen werden, geht Vivienne Hemme das Herz auf. Dies war schon so, als sie noch ehrenamtlich in der Jugendarbeit ihrer Heimatgemeinde Bremerhaven-Speckenbüttel tätig war, wo sie „nach der Konfirmation einfach hängengeblieben ist“. Dass die Neue der Region auch beruflich etwas in der Richtung machen würde, war irgendwann klar.

(r) Osterholzer Kreisblatt