
Das Diakonische Werk des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck ist umgezogen. Nach unzähligen Jahren im Haus der Kirche hieß es für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Abschied nehmen. Das alte Gebäude, das viele Erinnerungen birgt, wird nun gegen ein neues, modernes Domizil eingetauscht. Die vielen Fachdienste der Diakonie finden Sie ab sofort in der Marktweide 11 in Osterholz-Scharmbeck. Hier wird der erste Stock über der Augenarztpraxis die neue Heimat der Mitarbeiter sein. Der Umzug markiert einen wichtigen Schritt in die Zukunft – doch er weckt auch gemischte Gefühle bei den langjährigen Angestellten.
Abschied mit Wehmut
„Hier hängen so viele Erinnerungen drin“, sagt Thomas Horn, der seit 27 Jahren Haus der Kirche arbeitet. „Was da alles passiert ist. Wir sind in einer Andacht mit Lotta Kohlmann noch einmal in uns gekehrt. Da kam schon vieles hoch.“ Ein Stück der Vergangenheit wird zurückgelassen. Viele Mitarbeitende erinnern sich an unzählige Begegnungen, bewegende Gespräche und gemeinsame Erlebnisse in den kleinen, aber gemütlichen Büros. Zwei Herzen schlagen bei Thomas Horn in der Brust, er freut sich auf einen helleren und besseren Arbeitsplatz.
Verena von Wedel arbeitet erst seit Oktober 2023 in der Schuldnerberatung des Diakonischen Werks. Ihr fällt der Wechsel leicht: „Die neuen Räume sorgen für eine positive Belebung, das nehmen auch die Besucher so wahr.“
Mehr Platz, mehr Licht, neue Herausforderungen
Das neue Gebäude bietet zahlreiche Vorteile: Große, helle Räume, moderne Ausstattung und eine bessere Infrastruktur. Anstelle der bisherigen Einzelbüros arbeiten die Mitarbeiter nun in offenen, freundlichen Gemeinschaftsbüros. Für viele ist das eine Umstellung. Tetyana Süß-Andorshchuk ist voller Freude: „Ein neuer Arbeitsplatz bringt neue Perspektiven, einen neuen Blick und eine andere Bewertung. Der Umzug hat frischen Wind reingebracht. Man sieht sich häufiger, ist öfter mit Kollegen und Kolleginnen in Kontakt, man ergänzt sich viel besser.“
Kleine und große Besprechungsräume, die vorab gebucht werden können, bieten Möglichkeiten zum Rückzug für Beratungsgespräche. Süß-Andorshchuk: „Das ist anders als bisher, aber es funktioniert. Ich habe es schon probiert und dachte es wäre schwieriger.“ Den Büropartner durften sich die Mitarbeiter aussuchen. „Das hat super funktioniert und ist ein großer Vertrauensbeweis von Frau Rühlemann“, meint Süß-Andorshchuk.
Bettina Szlagowski war bisher mit dem Fachdienst Abulanter Hospizdienst in der Findorffstraße verortet und sieht den Umzug als Chance: „Ich freue mich auf den Austausch mit meinen Kollegen. Vorher war ich oft allein, das Diankonische Werk war gefühlt weit entfernt. Jetzt kann ich mich unkompliziert mit Kollegen austauschen und bin auch viel näher an der Verwaltung. Auch Teile des Hospizkursus und das Trauercafé finden in den neuen Räumen statt. Ihr gegenüber sitzt Kirchenkreissozialarbeiterin Lotta Kohlmann: „Die offene Raumgestaltung ermöglicht mehr Teamarbeit und Kommunikation – das kann uns in unserer Arbeit nur weiterbringen. Das direkte Gespräch im Büro ist einfach toll.“
Ein Neubeginn mit Potenzial
Trotz aller Wehmut über den Abschied überwiegt die Vorfreude auf die neuen Möglichkeiten. Die moderne Umgebung soll nicht nur für bessere Arbeitsbedingungen sorgen, sondern auch den Menschen, die das Diakonische Werk für Beratungen aufsuchen, zugute kommen. Dafür spricht insbesondere der Empfang direkt am Eingang. Hier sitzt Heike Böhnert, ist erste Ansprechpartnerin und vermittelt die Besucher kompetent weiter. Böhnert, eine gelernte Krankenschwester, hat ihre Umschulung gemeistert und ist gut eingearbeitet. Neben dem Empfang übernimmt Böhnert, die seit 2023 für die Diakonie am Start ist, weiterhin Verwaltungsarbeiten in der Schuldnerberatung. „Das alte Gebäude hat einen gewissen Charme, ich gehe gerne noch rüber“, blickt Böhmert zurück.
„Natürlich hängt unser Herz am alten Gebäude“, sagt Superintendentin Jutta Rühlemann, als vertretende Leiterin der Diakonischen Werke. „Aber wir blicken nach vorne. Das neue Haus gibt uns mehr Raum für unsere Arbeit und die Chance, unsere Angebote weiterzuentwickeln.“
Während die letzten Umzugskisten verstaut werden, wird klar: Ein Kapitel geht zu Ende – doch ein vielversprechender Neuanfang steht bevor.
Das Diakonische Werk befindet sich in der Marktweide 11 in 27711 Osterholz-Scharmbeck. Montags bis donnerstags von 9 bis 14 Uhr und freitags von 9 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung, lauten die Öffnungszeiten. Kontakt über Telefon 04791 806 80 oder per E-Mail unter DW.Osterholz-Scharmbeck@evlka.de.