400 Menschen lauschen Margot Käßmanns Predigt in der Willehadi-Kirche

Pressemitteilung Osterholz-Scharmbeck, 18. März 2024
Die ehemalige Landesbischöfin Margot Käßmann predigte am Sonntag in Osterholz-Scharmbeck. Foto: Christian Kosak Osterholzer Kreisblatt

Margot Käßmann, ehemalige Landesbischöfin, hielt am Sonntag eine mitreißende Predigt in der St.-Willehadi-Kirche. Ihr Thema: Was braucht der Mensch?

"Dieser Gottesdienst war wirklich ein Fest für den christlichen Glauben." So umriss es eine Besucherin, die am Sonntag der Predigt von Margot Käßmann in der St.-Willehadi-Kirche zugehört hatte. Die ehemalige Landesbischöfin war auf Einladung des Loccumer Kreises in die Kreisstadt gekommen. Gut und gerne 400 Menschen füllten die Kirchenbänke, sodass Superintendentin Jutta Rühlemann feststellte: "Es ist fast wie Weihnachten." Das Motto der Feier und eines stellenweise mitreißenden Vortrags lautete: "Was braucht der Mensch?"

Amelie Harder, Tochter von Schulpastorin Christina Harder, brachte dazu zunächst die Sicht junger Menschen ein. In einer Zeit, die geprägt sei von Klimafolgen und Raubbau an der Natur, von Krisen, Konflikten und künstlicher Intelligenz, gehe es ihnen darum, Halt zu finden und das Gefühl zu haben, angenommen zu sein. Käßmann skizzierte als Grundbedürfnisse nicht nur Nahrung, Kleidung und Obdach sowie den Zugang zu Bildung und Gesundheitsvorsorge, sondern auch das Ziel, mit einer individuellen Tätigkeit für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen.

 

Aufgabe der Christen sei es, Frieden zu stiften und die Ressourcen so einzusetzen, "dass alle in Würde leben können". Es komme darauf an, sich um die Menschen zu kümmern, die am Rande stehen und in Armut leben, sagte die Theologin. Damit bezog sie sich auf die Heilungsgeschichte vom blinden Bettler Bartimäus aus dem Lukas-Evangelium. Umgekehrt blieben auch Staat und Gesellschaft auf Menschen angewiesen, die im christlichen Glauben verwurzelt sind und einander stärkten. Der Mensch, schloss Käßmann, brauche Glaube, Haltung und Gottvertrauen: "Jesus weiß es ziemlich genau, dass wir das wissen. Und wir wissen es auch."